Zwei
Sprosse, im Licht betrachtet
Beide: Sie wurden aus demselben Kern getrieben,
verwurzelt in derselben Muttererde.
Und auch wenn sie derselbe Fluss ernährte,
sind sie im Licht betrachtet so verschieden.
Sie: Getrieben von dem Hunger zu
erhalten,
was sie im Unbekannten zu entdecken hat.
Er: Vertrieben aus der Heimat, von der
eig’nen Art,
hat
er das Altbekannte doch gespaltet.
Sie: Ein Flüstern, das es
zwischen allen Dingen gibt,
vom Wind in Blätter und Gesang getragen.
Er: Ein Raunen, voll von vagem Ungesagten,
das vor gespitzten
Ohren flüchtet und verebbt.
Sie: Die Stille zwischen tausend Bücherseiten,
in die ein schwerer Geist gedankentief sich senkt.
Er: Die Spannung einer langen Jagd, ein Urinstinkt,
ein gut gesetzter Pfeil, und dann Schweigen.
Sie: Ein Licht, das wie der Mond die Nacht
durchbrechen kann,
und Hoffnung gibt, dass sie zum Tag sich wandelt.
Er: Ein Schatten, der sich in das Dunkle
mantelt.
Das Licht macht ihn nur stärker und unendlich lang.
gewidmet der Elfen-Klerikerin Celena Môr-Ithilaria und dem Elfen-Jäger Ayodin Inayrus von Dullis & Dragons.
© Wankelmut (Christian Glade) | Dez 2023
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