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Zeit der Unruhe

 


Zeit der Unruhe
Tagebucheintrag eines Chronisten Oghmas

Allein schmiegt sich im Morgengrauen 
ein müder Strahl an diese Hallenwand. 
Er kam, ein Labyrinth zu bauen 
aus seiner selbst und Schatten, Stein und Sand.

Der frühe Weise konnt es sehen,
bestaunte diesen einen Strahl am Stein.
Doch bald schon sollte er vergehen
im hundert Strahlen hellen Morgenschein.

Und nur das Wissen soll noch bleiben
vom Augenblick, der flüchtig um sich greift.
Der Weise hält ihn, aufzuschreiben,
was zur Idee sich formt und langsam reift.

So viel entsteht in seinen Zeilen:
ein klarer Traum, ein Held auf wirrem Pfad,
ein wilder Ritt, ein Heim zum Weilen,
ein Zauberspruch und ein zu schmaler Grat.

Ideen blühen auf den Seiten,
und and’re gehen in die ganze Welt.
Sie blühen nicht mehr nur, sie leiten,
erklären, was die Welt zusammenhält. 

Und ungebannt von Zeilen, Schriften,
sind die Ideen frei für jeden Geist,
- ob sie nun Krieg, ob Frieden stiften -
der neues Wissen nur willkommen heißt.

Und so bestimmt erst das Begreifen,
was werden soll aus dieser freien Wahl.
So vieles kann zu Großem reifen, 
schon morgens aus dem ersten Sonnenstrahl.



gewidmet dem Dungeonmaster Fabi / Fäbschen von Dullis & Dragons
© Wankelmut (Christian Glade) | Dez 2023

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