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Unter Gerlinde

 

Unter Gerlinde 
saß der Jerome 
mit seinen Schenkeln weit gespreizt. 
Er nahm sie geschwinde, 
klar mit Kondom. 
Das Bett beim Poltern knarrt gereizt, 
die Geschlechter jodeln fröhlich: 
"Mann, ist das geil" 
und wollen mehr allmählich.

Wir sind gestiegen
mit 'nem Fernrohr 
aufs nachbarliche Hochhausdach. 
Da tun alle liegen, 
polier'n ihr Rohr 
geschwind wie die im Schlafgemach. 
Alle stimmen ein im Chor: 
"Mann, ist das geil." 
Bess'res gab es nie zuvor.

Und jetzt macht Jerome es, 
so wie ein Tier, 
seiner Gerlinde hintenrum. 
Denn sowas Perverses 
gefällt auch ihr 
und sowieso dem Spannertum. 
Alle stöhnen fast zugleich: 
"Mann, ist das geil." 
Jeromes Lust ergießt sich reich.

Das Liebesspiel ist aus. 
Die Lüsternen 
stecken ihre Rohre wieder ein. 
Doch plötzlich vor dem Haus: 
laut Sirenen. 
Die Polizei fährt vor, greift ein, 
alle Spanner jaulen auf: 
"Das ist nicht geil". 
Erwischt beim Spannereiauflauf.

lüsternes Spaßgedicht frei nach "Under der linden" von Walther von der Vogelweide

Juli 2006

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