Einst goldverzierte Kathedralen
verfallen, sind nur Bröckelhaufen.
Graffiti thront auf weißer Wand,
erzählt vom Wortschatz der Vandalen,
der Propaganda für das Land.
Und hoffnungsgrüne Lebensspender
verdorren durch den Dunst des Fortschritts.
Ein toter Baum an jedem Weg,
ein Blümchen am Balkongeländer,
für guten Willen der Beleg.
Schwarzgraue Trostloshausfassaden
verwehren Augen Glücksmomente.
Passagen quetschen sich genormt
in Reihen trister Turmparaden,
von Langeweile selbst geformt.
Die Trümmerwelt, in der ich lebe,
verkümmert wie so viele Seelen.
Inspiration und Fantasie,
ein Luxus, den ich so erstrebe,
beim Blick durch meine Jalousie.
September 2006
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