Die Augen brechen Licht wie Prismen,
dem Farbenspiel verfallen sie.
Ein Spiegel mag das Äuß're zeigen,
doch Inn'res reflektiert er nie.
Und Ohren werden taub durch Gifte,
von Schlangenzungen eingespritzt.
Sie hören, was sie hören sollen:
die Lüge, die im Worte sitzt.
Die Hülle kann nicht unterscheiden,
was Spüren, was Berührung ist.
Selbst Fingerspitzen überfühlen,
dass Düsteres den Leib zerfrisst.
Auch olfaktorisch unauffindbar:
Gestankgedanken in der Luft.
Parfum errichtet Schutzfassaden,
verdeckt den üblen Wahrheitsduft.
Kein Mund kann ewig Wahres sprechen,
wenn er die Lust am Falschen schmeckt.
So pervertiert er alle Sinne,
der schwarze Kern, der sich versteckt.
Auf transzendenter Sinnesebene
erfasse ich den bösen Keim.
Er pflanzt Verdorbenheit der Menschen
in gute Seelen tief hinein.
September 2006
Kommentare
Kommentar veröffentlichen