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Tideprinz

 

Mond, reiß uns hinfort auf deine Bahnen, auf und ab,                    
wir streben doch mit Füßen auch schon auseinander.                      
Wankelnd hebt und senkt sich zwischen uns ein schmaler Grat,    
von dem wir fallen würden, wenn wir auf ihm wandern.                
 
Vor, zurück - weil jeder seiner Schritte noch Bedeutung hat,         
muss ich mich über jeden meiner Schritte wundern.           
Wie die Wellen brach ich hoch und stürzte bald herab,                   
dann schlug ich auf und ging in seinen Fluten unter.                      
 
Und dann Stillstand. Und die Schwere ist die größte Macht,          
das Herz versagt, nun müssen unsre Hirne schlagen.                      
Hoch, will meines sagen, doch dem Willen fehlt die Kraft.
 
Sein Hirn indes scheint gravitätisch zu erstarken:                           
Einer, der sich in den Fluten hoch und höher warf                          
und einer, mit dem unten alle Fluten starben.                      
 
 
04. Juni 2016


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