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Nebelelegie

 

Und eine Wanderin durchstreift die Finsternis des Tals, 
gestützt auf einen Stab, der unter ihrer Last zerbricht. 
In ihren Augen glänzt der letzte Farbrest des Opals, 
der trüber wird, und trüber wird das Leuchten des Fanals: 
Die Kerze in der klammen Hand wirft fahles Licht.

Die Sonne und der Mond verweigern ihren Kreis 
und jeder Stern am Himmel scheint schon längst gepflückt. 
Im Nebel ihres Atems irrt ein wirrer Geist, 
ein ruheloses Irrlicht, eingehüllt in Weiß, 
das sich mit blendender Vertrautheit schmückt.

Im Zwielicht wird ein Ast zur schwarzen Hand 
und jede Hand verdeckt das Firmament. 
Die Wanderin kniet nieder, wo sie stand 
und sucht am Boden, was sie niemals fand, 
bis dann die Kerze gänzlich niederbrennt.


November 2007 

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