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Narrenprinz

 

Der Narr hat sich kopfüber aufgehängt.
Da schwingt er nun mit seinem schiefen Mund
und blickt herab auf einen kargen Grund,
bis dass der Wind den letzten Tanz ihm schenkt.
 
Bis dass die Glut den letzten Halm versengt
und nur noch Asche bleibt, ein Vagabund,
der auf den nächsten Windzug aufspringt und 
uns unter seinen Schattenumhang zwängt.
 
Die einen blicken auf. Das muss das Ende sein,
weil sie dort oben nur auf Schatten starren.
Nur einer blickt herab und ist damit allein.
 
Sein schiefer Mund ist lächelndes Verharren,
denn in der Asche wächst ein Blümelein.
Die Schönheit liegt im Auge eines Narren.


2019

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