Dein blauer Blick erzählt von längst geträumten Träumen
aus Zeiten regen Blühens und harmonischer Natur.
Sogleich entwachsen ihm Vergissmeinnicht und säumen,
wo du auch wanderst, alle Wege durch die karge Flur.
Als Efeu sich noch fest um deinen Körper rankte,
hast du noch voller Lebenskraft geblüht, im Licht geschwelgt.
Robust war er, doch als dein Geist im Zweifel wankte,
entkräften auch die Ranken und dein Innerstes verwelkt.
"Lass niemals los, was einst von solcher Schönheit zeugte.
In uns siehst du, was deine Hoffnungslosigkeit hier sät",
entfuhr es Lilien, deren Abbild sich dir beugte,
gefärbt in schwarzer Einsicht, die des Todes Hand verrät.
Tränkst du des Übels Wurzeln, keimen falsche Samen
in jeder Träne, die den ausgedörrten Boden tränkt.
Mit ihnen gabst du Trauerweiden ihren Namen;
so folgsam haben sie ihr schweres Haupt vor dir gesenkt.
Am Ende bleibt, wenn alle Wunder sich verlieren,
mit jedem ungelebten Tag nur noch der alte Schmerz.
Erinn're dich an deinen Ursprung im Sinnieren,
nur dann gedeihen deine Sonnenblumen himmelwärts.
Juli 2007
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