Was wär ich ohne dich, du mein geliebtes Fleisch?
Du bist so rosig, zart und reizend anzuseh’n.
Und dieser süße Duft macht mich verrückt, ich nähm‘
dich ganz allein. Doch sieh: Wir haben Gäste. Husch,
Freund Publikum, ihr müsst nicht länger warten, nascht!
Friss, Made Nimmersatt, dich reichlich fett und schön.
Lass, feine Fliege, uns dich herzhaft schmatzen hör‘n.
Gebt ein Konzert zum Schmaus und knuspert, knirscht und zischt.
All mein Empfinden ist indes ein Selbstgespräch.
Kein Laut könnt sagen, was mein Schweigen sagen kann.
Die Gier in schwarzen Augen wird dir nicht gerecht.
All meine Freude über dich, mein Fleisch, bleibt stumm.
So lange, bis du ganz und gar verschwunden bist. Und
ich?
Ich bleib unendlich, Tod und Schöpfer, der ich bin.
2020
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