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Adieu

 

Alles hat für mich, seitdem du gingst, solch einen schalen 
und verdorbnen Beigeschmack. der Wein schmeckt nach viskosen, 
faden Küssen und das Brot nach trocknen, früchtelosen 
Weizenähren, in der Knochenmühle staubgemahlen.

Ich vermisse, was so süß dort schlummert unter Moosen. 
Eben blutete der Himmel seine letzten Strahlen, 
die ich gierig trinke. Trunken sehe ich uns aalen, 
endlich wieder eins in einem Bett von welken Rosen. 

Röter als die Blüten und das Blut in deinen Venen 
schimmerte dein Mund - nun ist er rostig. Küsse meinen 
einmal nur noch, bitte, lass mich auf in jene Höh' -

höher als der Morgenstern verfalle ich dem Sehnen, 
endlich wieder Fleisch mit morschen Knochen zu vereinen -
niemals nämlich war dein letztes Wort auch meins - Adieu.


April 2008

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